Aus der Region – für die Region.
Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde, dann antworte ich ganz stolz „Müller“. Und nein ich rede dabei nicht von dem Drogeriemarkt. Nach meinem bestandenen Abitur habe ich hin und her überlegt, wie es nun für mich weitergehen soll. Für alle Studiengänge die in Frage gekommen wären, hätte ich meinen Heimatort Gustenfelden verlassen müssen und das war für mich nicht vorstellbar. Natürlich ist Müller kein typischer Frauenberuf, aber nach kurzem Erstaunen auch in meinem engeren Umfeld, habe ich von allen Seiten nur Zuspruch erhalten. Besonders Außenstehende sind häufig sehr überrascht und fragen zuerst einmal, was ich in diesem Beruf überhaupt mache, weil viele dieses alte Handwerk scheinbar leider nicht mehr kennen.
Angesteckt und begeistert wurde ich von diesem Beruf schon als Kind, weil ich von klein an schon mittendrin war. Man fühlte sich als Kind immer besonders, wenn man in der Mühle mithelfen durfte und gebraucht wurde.
Auch wenn der Beruf des Müllers körperlich sehr anstrengend ist und für eine Frau sogar noch mehr, habe ich mich davon nicht abschrecken lassen.
Meine Entscheidung in die Fußstapfen meines Papa´s und Opa´s zu treten, habe ich bisher keine Minute bereut. Im Gegenteil ich bin stolz darauf sagen zu können, dass ich die Familientradition fortführe und nun die fünfte Generation in der Familie Winkler bin, die diesen Beruf erlernt.
Ich finde es sehr traurig, dass viele Mühlen dieses alte Handwerk aufgeben müssen, weil sich kein Nachfolger finden lässt.
Das soll unserer Mühle der „Winkler-Mühle“ einmal nicht passieren!
Luisa Winkler